Interessantes aus Ungarn

Nachhaltige Mobilität: EU-Preis geht an Budapest

April 2024 | Jähr­lich findet im September die »Euro­päische Mobi­li­täts­woche« statt. In dieser Zeit werden inno­vative Ver­kehrs­lösun­gen aus­pro­biert oder mit krea­tiven Ideen für eine nach­haltige Mobi­li­tät in den Kom­munen gewor­ben. Der Wett­bewerb richtet sich an Kom­munen in ganz Europa, unab­hän­gig von deren Größe. Im Frühjahr des Folge­jahres findet dann in Brüssel die Über­gabe des Preises der Euro­pä­ischen Mobi­li­täts­woche statt. Zum Sieger 2023 wurde aktuell Budapest gekürt. Folgend ein Beitrag dazu.

Buchtipp: Erzsebét Scherer – Lebenserinnerungen

März 2024 | Christina Ellgoth (im Bild links) erzählt die bewegende Lebensgeschichte ihrer Großmutter Erzsebét Scherer (im Bild rechts). Als kleines Kind lauschte sie den Erzählungen der Oma, als junge Frau war es ihr unbedingtes Anliegen, das Leben ihrer Großmutter für die nachfolgdenden Generationen festzuhalten.
Unpolitisch und authentisch berichtet sie von einer Frau vom Land, von einem Leben ohne Strom und fließendes Wasser, ohne Telefon und Autos. Alles beginnt in einem kleinen ungarischen Dorf. Hier wird das Leben der »Einwanderer«, in diesem Fall der Deutschen, in der bereits dritten und vierten Generation beschrieben. Der zweite Weltkrieg bricht aus und Erzsebét muss diese schwierige Zeit meistern. Auf der Suche nach Salz fährt sie bis nach Budapest, dort trifft sie auf hungernde Juden in großer Not. Nach dem verlorenen Krieg folgt die Ausweisung aus der Heimat und der Verlust des gesamten Vermögens. Im Viehwaggon geht es nach Deutschland. Das einst geliebte Land mit allen seinen Besitztümern muss zurückgelassen werden. In Deutschland angekommen fängt die große Not an, Hunger und Kälte werden zur Herausforderung.
Alles in allem eine spannende und packende Geschichte die zum Nachdenken anhält. Zitat Lektorat: »Eine grandiose Lebensgeschichte, grandios erzählt!«

Busójárás in Mohács @Facebook / Wunderbares Ungarn
Busójárás in Mohács @Facebook / Wunderbares Ungarn

Farsang – Karneval

Februar 2024 | Die Zeit unmittelbar vor Aschermitt­­woch ist traditionsgemäß die Hochzeit des Karnevals. Hochburgen in Deutschland sind bekanntlich im Rheinland, aber auch in Ungarn geht die Karne­valszeit einher mit farbenfrohen Festen, Masken­bällen und fröhlichen Kostümumzügen.
In Ungarn verbreiteten sich, durch fremde Völker beeinflusst, im Mittelalter die Karnevalsbräuche. Deutsche Tradi­tionen wurden vom städtischen Bürgertum übernommen, französische und italienische Traditionen eher vom Adel.
Am Bekanntesten in Ungarn ist das Busójárás-Fest in Mohács, welches sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Narren in dieser malerischen Stadt an der Donau tragen »busós« – das sind hölzerne, kunstvoll geschnitzte Masken und zudem Schaffellmäntel. Dieses Fest geht der Legende nach auf die Belagerung Ungarns durch die Osmanen zurück, die Mohács 1526 eingenommen haben. Die Šokci, eine ethnische Volksgruppe aus dem Balkan, die sich während der türkischen Besatzung in der Mohács-Gegend niederließen, flohen vor den Osmanen auf die andere Seite der Donau. Eines Nachts überquerten sie verkleidet die Donau und vertrieben mit furchteinflößenden Masken und Lärm die abergläubischen Osmanen.
Heute wird vordergründig die Verabschiedung des Winters und der Einzug des Frühlings zelebriert. Die Veranstalter rechnen auch in diesem Jahr wieder mit mehr als 100.000 Besuchern, die dieses sechstägige Fest nach Mohács zieht. Wer vielleicht einmal die Gelegenheit hat, in der Nähe zu sein, sollte diese eindrückliche Karnevalstradition nicht verpassen.

EUROPEAN BEST DESTINATIONS: 2023 Bester Weihnachtsmarkt Advent Bazilika
EUROPEAN BEST DESTINATIONS: 2023 Bester Weihnachtsmarkt Advent Bazilika

Erneut Europas bester Weihnachtsmarkt: Advent Bazilika

Dezember 2023 | »Wo die Liebe deine Hand nimmt« so lautete der Leitgedanke des diesjährigen Weihnachtsmarktes auf dem St. Stephans Platz in Budapest. In einer einzig­artigen Atmosphäre präsentieren rund 100 einheimische Kunst­handwerksausteller ihre Angebote, kulinarisch und kulturell lädt der Markt die Besucher vielfältig ein und wartet mit so mancher Überraschung auf. Ein großer Eislaufplatz sorgt für die körper­liche Betäti­gung neben oder nach dem Schlem­­men. Urgemütlich der Duft von gebra­tenen Mandeln oder das nette Beisam­men­sein bei dampfendem Glühwein, der wunder­schön geschmückte Platz, die vielen Lichter und überall gibt es etwas zu entdecken – hier kommen kleine und große Gäste auf ihre Kosten. Kein Wunder, dass dieser Markt nun bereits zum vierten Mal die Ehrung als »Bester Weih­nachts­markt Europa« erhielt, verliehen von European Best Destinations.
Folgend eine Übersicht der Platzierten https://www.europeanbestdestinations.com/christmas-markets/

Ungarns Nationaldichter Sándor Petőfi wurde am 1. Januar 1823 geboren
© UNGARN heute

Verehrt über die Landesgrenzen hinaus

August 2023 | Ungarns Nationaldichter Sándor Petőfi wurde am 1. Januar 1823 geboren, allerorts finden anlässlich des 200-jährigen Jubiläums Veranstaltungen statt und würdigen den Poeten. Wie kein anderer prägt Sándor Petőfi die ungarische Poesie bis heute so, dass sein Name sofort genannt wird, wenn man in Ungarn nach Gedichten oder Lyrik fragt. Aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus ist der Dichter und Frei­heits­kämpfer ein Begriff, in China sogar Kult. Laut Umfrage würden im bildungsnahen Bevölkerungsteil 17 Petőfi-Gedichte problemlos gekannt und vorgetragen werden können. Interessant auch, dass die Petőfi-Vorliebe in China mit einer deutschen Über­setzung begann …
Das Nachrichtenmagazin »UNGARN heute« sprach mit dem Literaturwissenschaftler László Szörényi über die chinesische Rezeption des ungarischen Nationaldichters, den Artikel können Sie gern hier nachlesen: https://ungarnheute.hu/news/die-chinesische-vorliebe-fuer-petofi-begann-mit-einer-deutschen-uebersetzung-88175/

Ein wahrer Schatz für Naturfreunde: Der kleine Balaton
©Frank Engel / BZ Magazin

Ein wahrer Schatz für Natur­freunde: Der kleine Balaton

Juni 2023 | Jedem Ungarn-Tourist ist der Balaton ein Begriff, mit seinen 596km² ist er der größte Binnensee Mittel- und Westeuropas. Doch wussten Sie, dass es auch einen kleinen Balaton gibt (Kis Balaton)? Früher war der Kis Balaton Teil des Balaton, versumpfte aber über die Jahrhunderte. Inzwischen ist er ein wahrer Schatz für Natur­freunde. Denn Dank der jahrzehntelangen Bemü­hungen ist er inzwischen zu einem Paradies für viele Tierarten geworden. Rund 150km² umfasst das Gebiet, welches nur zum geringen Teil frei zugänglich ist. Doch einige größere Flächen können unter Führungen erkundet werden, die von der National­park­verwaltung angeboten werden. Einige Tipps, Besuchsempfehlungen und Wissenswertes sind im Beitrag von Frank Engel im BZ-Magazin zusammengestellt, den Sie hier gern herunterladen können. Download »Besuch beim kleinen Bruder«

Plädoyer für das Erlernen der ungarischen Sprache

Plädoyer für das Erlernen der ungarischen Sprache ­– Das ungarische Alphabet
Das ungarische Alphabet – © BZ Magazin

Mai 2023 | Die Ungarn sind sehr stolz auf ihre Sprache, wohl auch deshalb, weil sie so verschieden zu allen anderen europäischen Sprachen ist. Ungarisch blickt auf eine lange Geschichte zurück und führt bis nach Asien. Sie gehört zu den uralischen Sprachen (Anders als viele europäische Sprachen, die zur indogermanischen Sprachfamilie zählen.). Vertreter der uralischen Sprachen sind Finnisch und Estisch, wobei diese mit dem Ungarischen nicht allzu viel gemeinsam haben.
Immer wieder begegnet man der Meinung, dass Ungarisch schwer zu erlernen ist. Dabei ist die Grammatik knapp gehalten, fast alles wird gesprochen wie geschrieben, es gibt keinen Geschlechterunterschied … Wir empfehlen das Plädoyer für das Erlernen der ungarischen Sprache von Anna Berg. Ihren Artikel unter dem Titel »So schwer ist sie nicht!« sei allen Interessierten empfohlen können Sie her gern downloaden.

Von Generation zu Generation

Blaufärbermeisterin Ildikó Tóth (r.) mit Mutter und Familie. Ihr Urgroßvater, Péter Éhling, gründete 1906 die Blaufärber­werk­statt.
Blaufärbermeisterin Ildikó Tóth (r.) mit Mutter und Familie. Ihr Urgroßvater, Péter Éhling, gründete 1906 die Blaufärber­werk­statt.

Januar 2023 | In der historischen Altstadt von Győr betreibt eine Familie das traditionelle Handwerk des Blaufärbens seit mehreren Generationen. Ein Handwerk, welches jahrtausendealt ist und dessen sehr aufwendiges Verfahren in der heutigen schnelllebigen Zeit umso beeindruckender anmutet.
Nur noch wenige Familien gehen diesem Beruf nach. In Győr wird seit über 100 Jahren Wert darauf gelegt, diese Tradition zu bewahren und in der Familie weiterzuführen. Vom Urgroßvater gegründet wird es von Generation zu Generation weitergegeben, stets in Frauenhand. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, warum man sich wie ein Zeitreisender beim Betreten des Győrer Ladens fühlt, was es mit dem Ausdruck des »Blaumachens« auf sich hat oder auch mehr über die Technik des Blaufärbens und des jahrtausendealten Verfahrens erfahren wollen, dann lesen Sie gern den Bericht von Rita Solymár im Magazin der Budapester Zeitung.

Foto: © Tamás Sóki/MTI
Foto: © Tamás Sóki/MTI

Lebkuchendorf – alle machen mit

November 2022 | In Geresdlak im Komitat Baranya herrschte auch in diesem Jahr ein eifriges Treiben in der Voradventszeit. Seit über einem Jahrzehnt ist es Tradition, dass die gesamte Einwohnerschaft, ob groß oder klein, sich am Backen und Herrichten eines Lebkuchendorfes beteiligt. Jahr für Jahr entsteht in einer wunderbaren Gemeinschaftsarbeit eine Nachbildung des eigenen Dorfes. Häuser, Kirchen, Einrichtungen mit ver­schie­den­sten Lebensbildern, aber auch Szenen des Siedlungslebens werden hier nachgestellt bzw. auf süße Art kreiert. Auch eine ukrainische Familie, die mit ihren drei Kindern vor dem Krieg nach Ungarn geflohen ist, fertigte eine Abbildung ihres verlassenen Hauses an. Eröffnet wird die Ausstellung immer am ersten Adventssonntag und ist auch über die Weihnachtszeit noch einige Monate zu sehen. Eine Voranmeldung ist unter +3630/974-29-76 erwünscht. Geresdlak liegt im südöstlichen Teil der Geresdi-Hügel, zwischen Himesháza und Fazekasboda.

Paneuropäisches Picknick

Installation im Soproner Gedenkpark

August 2022 | Am 19. August 1989 wurde an der Grenze zwischen Ungarn und Österreich, in Sopron, deutsche und europäische Geschichte geschrieben. Fast 600 Bürger der DDR nutzten die vor­über­gehende Grenzöffnung für eine Flucht in den Westen. Das Ereig­nis trug nicht unerheblich zum Fall des Eisernen Vor­hangs bei. Ein Gedenkpark erinnert an die Ereignisse und informiert über die Historie. Der Park ist ganzjährig geöffnet, weitere Informationen zum historischen Hintergrund und dem Gedenkareal unter: https://www.paneuropaipiknik.hu/de/geschichte

Bewahren von Traditionen

Foto: Budapester Zeitung

Juli 2022 | Ferenc Rácz kann man zu Recht als Tra­di­tions­be­wah­rer bezeichnen, einer Tradition, die man zugegebener Maßen nicht als Erstes mit einem Mann in Verbindung bringen würde.
Seit nahezu 30 Jahren geht der, am Tage als Gas-Wasser-Inst­allateur tätige Rácz, in der Freizeit einer ganz eigenen Leiden­schaft nach: Dem Sticken, ganz speziell dem Sticken ungarischer Motive.
Wie sich aus Interesse – schon im Teenageralter – ein Hobby entwickelte, das inzwischen weltweite Bestellungen mit sich bringt, was es mit Motivwelten und damit im Zusammenhang stehenden ungarischen Regionen auf sich hat, und warum Schuhe für Ferenc Rácz Handerk eine ganz spezielle Rolle spielen, entnehmen Sie gern dem Artikel der Budapester Zeitung (Download).

Schätze aus privatem Nachlass

Foto: Budapester Zeitung

Juni 2022 | Sie ist eine der wenigen Prominenten ungarischer Ab­stam­mung, die einen Stern auf dem legendären Walk of Fame in Hollywood erhalten hat – die Rede ist von Zsa Zsa Gabor. Im Andenken an die Film­diva wurde nun, mehr als fünf Jahre nach ihrem Tod, der weltweit erste Ausstellungsraum in den Origo Film Studios in Budapest eröffnet.
Den Hauptteil der Ausstellung bildet eine Sammlung von Objekten, die ihr Witwer Prinz Frédéric von Anhalt den Studios gespendet hat. Der hier abgebildete Chippendale-Schreibtisch gehört dabei zu den Stücken mit besonderer emotionaler Bindung. Mehr zu den Hintergründen und der Rolle Ungarns in der internationalen Filmindustrie lesen Sie im vollständigen Artikel der Budapester Zeitung (Download).

Die Goldene Bulle der Ungarn (1222)

Mai 2022 | Es gibt vielleicht keinen sich als Ungar füh­len­den Men­schen auf der Welt, der die Jahreszahl 1222 und den mit dieser Zahl zusammenhängenden Begriff, die Goldene Bulle, nicht kennt. Es sind genau 800 Jahre her, dass König Andreas der II. (1205-1235) die Goldene Bulle herausgab, diese mit vier aus reinem Gold gefer­tigten Siegeln ver­se­hene Urkunde, die in ihrer Wirkung bis heute das Symbol der ungarischen Rechtstaatlichkeit abbildet.

Die Goldene Bulle ist der Ausgangspunkt der gesetzes­treuen ungarischen Identität. Mehr dazu und den Hinter­gründen lesen Sie gern in dem interessanten historischen Überblick der pro­mov­ier­ten Kulturhistorikerin Irén Rab in der deutschen Übersetzung von Dr. Gábor Bayor. Download Die goldene Bulle – Dr. Irén Rab

26 Jahre an der Spitze – ein Interview mit Gábor Király

Foto: © Budapester Zeitung/TSV 1860 München

April 2022 |  Die Torwartposition in Ungarn hat kaum ein Spieler so sehr geprägt wie der heute 46-jährige Gábor Király. Fußballfans sind sich seiner Glanzparaden gegenwärtig und na­tür­lich seiner grauen Jogginghose – beides brachte ihm euro­pa­weiten Ruf. Schon in jungen Jahren liebte Király den Wett­be­werbs­gedanken und glaubte an harte Arbeit, heute gibt er dies an Kinder und Eltern in der »Király-Sportanlage« weiter. Über seine Profikarriere und seine Zeit danach sprach die BZ im Monat seines Geburts­tages mit dem sympatischen Ungar. Welche Rolle dabei Pál Dárdai spielte, wie es sich mit deutscher Disziplin oder englischem Humor verhält, was es bedeutet, für die Natio­nal­mann­schaft kämpfen zu können und wie man mit Höhen und Tiefen umgeht, dies und mehr entnehmen Sie dem vollständigen Interview (Download).

Wunderbar-Fesztivál – Woche der deutschen Sprache

März 2022 | Ein Festival in Ungarn, welches sich komplett der deutschen Sprache widmet: Dies ist das vom 28. März bis 2. April 2022 stattfindende Wunderbar-Feszitvál (bewusst im Titel in deutsch und ungarisch geschrieben). Landesweit werden 120 Veranstaltungen durchgeführt. Gemeinsames Ziel der Botschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie zahlreicher deutschsprachiger Institutionen und Initiativen aus Kultur und Wirtschaft ist es, noch mehr Menschen in Ungarn für das Deutschlernen zu begeistern.
Die Festival-Koordinatorin Dr. Györgyi Germán sagt: »Seit Jahren merkt man, nicht nur in Ungarn, dass die deutsche Sprache beim Sprachenlernen nicht den wohlverdienten Stellenwert hat. Es geht nicht einfach darum, dass Englisch einen Vorrang hat. Englisch ist ein allgemeines Kommunikationswerkzeug geworden, es ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Deutsch sollte aber als zweite Fremdsprache seine sichere Position bewahren. Innerhalb der EU sprechen über 100 Millionen Menschen Deutsch, sie ist dort die meistgesprochenste Sprache.« Die Budapester Zeitung unterhielt sich mit Dr. Germán über die Entstehung und die Ziele des Festivals. Den vollständigen Artikel können Sie hier downloaden.

Prächtige Sportstätten Ungarns und ihr Architekt

Europas größte Mehrzweckhalle – der MVM Dome in Budapest – © Árpád Földházi

Februar 2022 | Schon viele bedeutende Sportarenen wurden nach den Plänen des Stararchitekten György Skardelli gebaut, so beispielsweise die zu Weltruf gelangte Puskás-Arena, die László-Papp-Sportarena oder die Ludovika-Arena der Nationalen Verwaltungsuniversität.
Erst im Dezember 2021 eröffnete sein jüngstes Werk in Budapest – der MVM Dome – Europas größte Multifunktionshalle. Austragungsort der kürzlich beendeten Handball Europa­meister­schaft der Herren.
Skardelli der in der Vergangenheit u.a. mit der höchsten staat­lichen Auszeichnung für Kunst und Kultur, dem Kossuth-Preis, geehrt wurde, sprach in einem Interview mit Tamás Vámos (Wochenzeitung Mandiner) über sein neuestes Projekt. Eine deutsche Übersetzung können Sie einem Beitrag der Budapester Zeitung entnehmen (Artikeldownload).

Start ins neue Jahr – Traditionen in Ungarn

©pixabay/Neues Jahr 2022

Januar 2022 | Viele ungarische Familien starten das neue Jahr mit so manchem klassischen Brauch. Überliefert sind einige Traditionen – die meisten davon sind sicher mit einer guten Portion Aberglaube versehen und werden daher im Laufe der Zeit ganz unterschiedlich gehandhabt.
Traditionell ist zum Beispiel das Backen von sogenannten Glückspogatschen – ein Salzgebäck, in das Geldmünzen versteckt werden. Wer die Münzen in seinem Gebäck findet, wird ein glückliches neues Jahr erleben.
Auch mit der Auswahl des Speiseplans versucht man in Ungarn in der Silvesternacht und am Neujahrstag die Zukunft positiv zu beeinflussen. Was dabei nicht auf den Tisch kommen sollte, ist Geflügel – denn Enten, Hühner und Gänse würden das Glück wegscharren. Auch Fisch steht nicht allzu hoch im Kurs, schwimmt er doch mit Geld und dem Glück davon … In abgeschwächter Form würden aber diejenigen, die Fisch essen mögen, unbedingt darauf achten, mit dem Schwanz zu beginnen, um das Fortschwimmen zu verhindern. Anders sieht es mit Schweinefleisch aus – Schweine, so der Gedanke, graben das Glück aus dem Boden.
Nicht fehlen sollte eine Linsensuppe oder eben alles, was mit Linsen zu tun hat – denn wer Linsen isst, »kann« mit einem vollen Geldbeutel im neuen Jahr »rechnen« (Hirse und Reis sind inzwischen wohl auch »anerkannt«).

Wem schon immer magische Kräfte zugeschrieben wurde, ist der Wein. Und deshalb lassen viele Winzer – bevor das neue Jahr anbricht – ihre Weine in der Kirche weihen. In kommunistischen Zeiten verboten, erlebt diese Tradition seit 1989 eine Wiederbelebung. Und noch eines wird man in Ungarn antreffen – das Innehalten Silvestermitternacht, um die letzten Sekunden zu zählen und die erste Strophe der Nationalhymne gemeinsam anzustimmen: Herr, segne den Ungarn // Mit Frohsinn und mit Überfluss. // Beschütze ihn mit deiner Hand, // Wenn er sich mit dem Feind schlägt. // Denen, die schon lange vom Schicksal nicht verschont, // Bring ihnen eine bessere Zeit. // Denn dies Volk hat schon gebüßt // Für Vergangenes und Kommendes.

Szaloncukor darf an keinem ungarischen Weihnachtsbaum fehlen

© Illustratedjc / CC BY-SA 3.0

Dezember 2021 | Essbarer Weihnachtsschmuck oder wie es richtig heißt: »Szaloncukor« (Salonzucker) gehört in Ungarn an den Weihnachtsbaum, das Hängen von bunt eingewickelten Konfektstückchen blickt mittlerweile auf eine lange Tradition zurück. Seinen Ursprung hat er wohl in der französischen Stadt Lyon – wo es zu Beginn des 18. Jahrhunderts einen Konditormeister Papillot – gab, der die ersten in Schokolade getauchten Nascherein in seiner Werkstatt anbot. Einer von Papillots Assistenten verliebte sich der Legende nach in ein Mädchen, welches im Haus der Konditorei lebte. Dieser Assistent stahl Zutaten aus der Konditorei und schuf winzige kleine Geschenke – versehen mit Liebesbriefen und Gedichten – verpackt in buntes Papier. Natürlich kam Papillot dahinter, der Assistent wurde entlassen und der Konditor fing nun selbst an, Süßes bzw. Bonbons in buntem Papier eingewickelt, zu verkaufen – dabei legte er wohl auch Wert auf besonders auffälliges Material.
Mit Beginn des 19.Jahrhunderts brachten deutsche Konditoren den Szaloncukor nach Ungarn, wo er sehr schnell populär und zum festen Bestandteil von Weihnachten wurde. Inzwischen bereiten die größten Süßwarenhersteller Leckereien nach eigenen, geheimen Rezepten für die Feiertage vor – in Konditoreien werden sie handgefertigt.

Wettbewerbsentscheid »Aussichtsturm des Jahres«

Aussichtsturm Rohrdommel /Theiß-See

November 2021 | Alljährlich ruft Aktív Magyarország (Aktives Ungarn) einen Wettbewerb zu Ungarns touristischen Zielen aus. Die breite Öffentlichkeit kann ihre Favoriten nominieren und einreichen. In der Kategorie »Aussichtsturm des Jahres« wählte eine Fachjury die 10 – aus Sicht des Aktivtourismus – besten aus. Dabei haben es nur diejenigen ins Finale geschafft, die in einem sehr guten Zustand in auf­ge­räumter Umgebung und entlang von attraktiven, spannenden Wanderwegen oder Wasserrouten liegen – so dass möglichst viele Touristen und Besucher davon angezogen werden. In einem starken Wettkampf konnte sich der erst in diesem Jahr übergebene Aussichtsturm Rohrdommel (Bölömbika) inmitten des Theiß-Sees (zweitgrößter See Ungarns inmitten der Puszta) durchsetzen. Das Besondere an diesem Turm ist, dass er ausschließlich vom Wasser per Boot oder Kajak zu erreichen ist. Er liegt an einer mit Tang bewachsenen ver­kehrs­armen Stelle. Besucher können unter dem Aussichtspunkt anlegen und von oben aus Kis-Tisza, die Becken von Poroszló und Sarud sehen. Es gibt an dem für seinen Ökotourismus bekannten Theiß-See nur sehr wenige Anlegestellen.

Zielstellung des Wettbewerbes ist es, Anregungen zu geben, um sich mehr in der Natur aufzuhalten. Dies nicht allein unter dem Gesichtspunkt, Land und Umgebung in der Freizeit besser kennen zu lernen sondern vor allem sich durch körperliche und geistig fit zu halten.

imago images / ITÁR-TÁSS

65. Jahrestag – Gedenken an den ungarischen Volksaufstand

Oktober 2021 | Ungarn gedenkt am 23. Oktober der Revolution von 1956 gegen die kommunistische Unterdrückung. Der Ungarische Volksaufstand ist ein Meilenstein der europäischen Freiheitsgeschichte. Gerade wir Deutschen sollten den Ungarn dankbar sein. Sie haben uns geholfen, die Einheit unseres Landes zurückzugewinnen, gemeinsam mit der Einheit Europas. Die Ungarn sind überzeugte Europäer und unsere Freunde. Wir können uns glücklich schätzen, sie an unserer Seite zu wissen.

»Connecting Europe Express« macht Station in Ungarn

Foto: MTI/ István Filep

September 2021 | Das Euro­päische Parlament rief 2021 zum »Europäischen Jahr der Schiene« aus. Ein umfangreiches inter­na­tio­nales Pro­gramm wirbt in einer Reihe von Veran­­stal­tungen und Aktionen für das umwelt­freund­liche, energie­effiziente und sichere Verkehrs­mittel. In der gesamten EU sollen damit die Dimensionen des Schienenverkehrs hervor­gehoben werden: Europas weltweit führende und innovative Eisenbahnindustrie, die Rolle der Bahn für die europäische Kultur, die Bedeutung für die Anbindung von Ländern, Regio­nen, Menschen und Unternehmen aber auch der Anteil an nachhaltigem Tourismus.

Einer der Programmhöhepunkte ist der »Europa Express«, der 100 europäische Städte durchquert. Gestartet am 2. September in Lissabon, machte er am 11. September im Bahnhof von Sopron Halt, der ersten ungarischen Station. Bevor der Zug der europäischen Eisenbahnverbindung »Connecting Europe Express« im Oktober seine Endstation in Paris erreicht, wird er ein zweites Mal in Ungarn – am 19. September im Budapester Ostbahnhof – erwartet.

Die Expresswagen wurden von verschiedenen europäischen Bahnverwaltungen zur Verfügung gestellt. Integriert ist ebenso eine Ausstellung, die über innovative Technologien und Innovationen zur Verbesserung des Bahnverkehrs informiert. Mehr Informationen zum Projekt erhalten Sie unter https://www.connectingeuropeexpress.eu

Frischer Wind und Frauenpower

©MLSZ.hu/BZ-Magazin

August 2021 | Mit mehr als 30 Jahren Trainer­erfah­rung und einem großen Ziel tritt die deutsche Margret Kratz den neuen Job als Ungarns Natio­nal­trai­nerin der Frauen an. Nach ihrer eigenen Fuß­ball­karriere arbeite Kratz in der Talent­fin­dung und -förde­rung der U10 bis U20 im Mäd­chen­bereich und in der Aus­bil­dung von rund 1.000 Männern bis zur Trainer B-Lizenz (als erste Frau Deutschlands in dieser Funktion).
Weltklassespielerin wie Nadine Keßler, Josephine Henning und Dzsenifer Marozsán gingen durch ihre Ausbildung. Sie erhielt Angebote als Nationaltrainerin für Japan, Thailand, Myanmar oder Nigeria zu arbeiten. Kratz hat sich für Ungarn entschieden und sich zum Ziel gesetzt, die Frauen-Nationalmannschaft vom Weltranglistenplatz 44 unter die ersten 20 zu bringen und diese somit EM- und WM-fit zu machen. Wenn Sie mehr zu Margret Kratz, ihrer Sichtweise auf Frauen- und Männerfußball erfahren möchten oder wissen wollen, warum ihrer Meinung nach es zum Profisportler dazugehören muss, pünktlich, verlässlich und ehrlich zu sein oder wieso die Zusammenarbeit mit der Vereinsebene so wichtig ist, dann empfehlen wir Ihnen das Interview aus dem BZ-Magazin (Artikeldownload).

»Ungarisches Silicon Valley« ­– Der Graphisoft Park in Budapest

©Graphisoft Park/BZ-Magazin

Juli 2021 | Direkt am Donauufer gelegen, befindet sich auf einer 18 Hektar großen Grünanlage der Graphisoft Park. Der ungarische Unternehmer Gábor Bojár gründete das Unternehmen Graphisoft Anfang der 80er Jahre, es brachte Archicad1 – die erste 3D-fähige CAD-Software für Architekten – auf den Markt. 1985 erfolgte die Kooperation mit Apple Computer. Weltweite Expansionen, Technologieentwicklungen und erfolgreiche Alianzen schlossen sich an. Auf der Suche nach einem Hauptstandortsitz und einer würdigen Alternative zum kalifornischen Silicon Valley wird in den 90er Jahren ein verstecktes Juwel im III. Bezirk von Budapest (Óbuda) gefunden. Innerhalb eines Jahres werden die ersten Gebäude des Graphisoft Parks gebaut und die Trümmer der Ruinen des dortigen ehemaligen Glaswerkes durch üppiges Grün ersetzt. 1998 wird der Park eröffnet, Jahr für Jahr ziehen weitere namhafte Unternehmen wie Microsoft und SAP, Institute, Forschungs- und Laborzentren sowie Ausbildungsinstitutionen ein. Wenn Sie mehr zu diesem Park aus Sicht eines Architekten lesen möchten, empfehlen wir Ihnen den folgenden Artikel der Budapester Zeitung (Artikeldownload).

Ein Leben für die Musik: Karl Tschurl

Juni 2021 | Karl (Károly) Tschurl, Mitglied der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, wird in diesem Monat 89 Jahre alt. Er stammt aus Enese im Komitat Györ. Nach seinem Abitur durfte er wegen seiner Abstammung nicht einmal im Büro arbeiten, sondern wurde Facharbeiter in einer Fabrik. Denn seine Eltern waren wohlhabende Landwirte, die von den Kommunisten enteignet wurden.

Tschurls Leidenschaft galt immer der Musik. Trotz aller Widerstände erreichte er es mit Talent, Mut und starkem Willen, an der Franz Liszt Musik­akademie in Budapest studieren zu dürfen. Wie so viele begabte junge Ungarn, beteiligte er sich am Volksaufstand 1956 und musste seine Heimat verlassen. Zunächst landete er in London. An der dortigen Royal Akademie bekam er sein Diplom als Bratschist und Musiklehrer für Geige. Dann startete er eine internationale Karriere mit Stationen u.a. in Wien (Philharmonia Hungarica), Luzern, Baden-Baden. Fast 30 Jahre lang gehörte er den Duisburger Phil­har­mo­nikern an (Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg).

Und danach? Lassen wir Karl Tschurl selbst erzählen:

»Nachdem ich wegen meiner Berufskrankheit 2 Jahre früher in Rente geschickt wurde, habe ich in meinem Geburtsort eine »Internationale Musikwerkstatt« gegründet und sie nahezu 15 Jahre organisiert und geleitet. Aus Deutschland kamen in jedem Sommer 3-4 Amateurorchester, die dort eine Woche lang intensiv gearbeitet haben und anschließend ein schönes Abschlusskonzert gaben. Die Münchener Fachhochschule war sogar 7-mal mit Chor und Orchester, mit 120 Personen, da. Neben musikalischer Arbeit habe ich den Teilnehmern Land und Leute in Ungarn gezeigt.

Nach der Wende wurde ich für die Enteignung meiner Familie geringfügig entschädigt. So konnte ich etwas Land kaufen. Dies ist jetzt verpachtet und die

Pachteinkünfte bekommen restlos Kindergärten und Schulen meines Geburtsortes und noch zweier Dörfer. Das Geld soll für musikalische Bildungszwecke verwendet werden. Zum Beispiel haben alle Schüler in den drei Dörfern kostenlose Konzert Abonnements. Namhafte Künstler geben diese Konzerte auch mit entsprechenden musiktheoretischen Erklärungen.

Um den Kindern die Instrumente vorzustellen, habe ich Musiker engagiert, mal 5 Streicher, mal 5 Blechbläser, mal 5 Holzbläser und dann Schlagzeuger, die in allen drei Dörfern mit eingehender Erklärung die Instrumente vorgestellt haben. Um dies weiter im ganzen Land zu verbreiten, haben wir mit Berufsmusikern eine DVD unter www.hangszerbemutato.hu produziert. Auch darin werden die Orchesterinstrumente und ihre jeweiligen Passagen vorgestellt und erklärt. Ich habe 1.000 DVDs machen lassen, die in Kindergärten und Schulen kostenlos verteilt wurden. Dieses Programm ist auch im Internet jedem kostenlos zugänglich. Es wurde noch ergänzt mit einem Instrumenten-Quiz Spiel, wo die Kinder nach Gehör erraten sollen, welches Instrument gespielt wurde. Gerade jetzt in Corona-Zeit wurde dieses Programm in Ungarn sehr beliebt, als Fernunterricht. Auf der Web-Seite befindet sich ein weiterer Link mit Schlaf-Liedern für Neugeborene. (Gesang, Gedichte und klassische Musik). Ich habe davon 1.000 CDs machen lassen, die die Bürgermeister der drei Dörfer an die Familien und Kindergärten kostenlos verteilen.

Meine Tochter – die in Bonn an der Musikschule Klavierlehrerin ist – hat versprochen, diese Unterstützung auch nach meinem Ableben fort­zusetzen. Ich lebe jetzt in einem Seniorenheim in Bonn und leite dort einen kleinen Musikkreis. Für mein Engagement habe ich die Ehren­bürger­schaft meines Geburts­ortes bekommen und wurde vom ungarischen Staat mit der Ehre »Pro Cultura Hungarica« ausgezeichnet.«

Ungarisches Engagement innerhalb von »Natura 2000« Netzwerk

Mai 2021 | Anlässlich des Europäischen »Natura 2000 Tages« teilte der stellvertretende Staatssekretär für Naturschutz, Bertalan Balczó, mit, dass Ungarn beträchtliche Summen für die Verwaltung, den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume in geschützten Umgebungen ausgebe. Es handelt sich dabei um Gebiete, die zum ungarischen »Natura 2000 Netzwerk« gehören.
Zwischen 2014 und 2020 wurden etwa 38 Milliarden Forint (108,7 Mio. Euro) für 88 Einzelprojekte ausgegeben. Auf mehr als 100 Hektar habe sich Dank dessen der Zustand der natürlichen Umwelt verbessert. Derzeit laufen die Planungen und Vorbereitungen für den Zeitraum bis 2027, und die Entwicklungen zum Schutz und zur Verbesserung der Lebensräume werden in ähnlichem Umfang fortgesetzt, teilte Balczó mit.

Jährlich soll am 21. Mai mit dem Europäischen Natura 2000 Tag an das Ziel des Netzwerkes »Natura 2000« erinnert werden, die Artenvielfalt zu erhalten sowie die Aufmerksamkeit auf das zusammenhängende Netz europäischer Schutzgebiete, bestehend aus Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH) und Vogelschutzgebieten (VSG) gelenkt werden.

In Bezug auf das LIFE-Programm der Europäischen Union, an dem Ungarn seit 2001 teilnimmt und Unterstützung erhält, sagte Balczó, dass sich die finanzielle Aus stattung für Naturschutzprojekte zwischen 2021 und 2027 verdoppeln werde. Das erste groß angelegte ungarische LIFE-Projekt wurde 2019 gestartet und zielt auf die Wiederherstellung von Grasland in Pannonien ab.

*Copyright European Commission
Natura 2000 – Europe’s nature for you. This site is part of the European Natura 2000 Network. It has been designated because it hosts some of Europe’s most threatened species and habitats. All 28 countries of the EU are working together through the Natura 2000 network to safeguard Europe’s rich and diverse natural heritage for the benefit of all.

Mehr als ein Reiseführer – Sehenswertes, Historie, Gesellschaft und Küche

Pécs – Széchenyi tér ©ADAC/Weil/Hirsch

April 2021 | Jede Menge Hintergrundwissen vermittelt der neue, in diesem Jahr erschienene Ungarn-Reiseführer der ortskundigen und zweisprachigen Autoren Lisa Erzsa Weil und Daniel Hirsch. Neben den bekannten Reisezielen in Ungarn geht die Ausgabe auf Sehenswertes ein, das allgemein nicht so präsent ist. So machen die Beschrei­bungen der Journalisten nicht nur Appetit darauf, Neues zu entdecken sondern geben Einblicke in die Geschichte und Traditionen, in Musikalisches sowie natürlich die ungarische Küche. Gepaart mit Ideen für die Reise mit der ganzen Familie, thematischen Infokästen und entsprechendem Kartenmaterial. Eine Reiseführer-Rezension der Budapester Zeitung laden Sie sich gern hier herunter.

71. Berlinale: Ungarische Beiträge mit Auszeichnungen

Foto: MTI/AP/Getty Images/Sean Gallup

März 2021 | Ungarische Beiträge gehörten bei der diesjährigen Berlinale zu den Preisträgern. So ging »Der Silberne Bär« für die Beste Regie an Dénes Nagy. Er erhielt den Preis für seinen Debütfilm »Természetes fény« (Natural Light). Dieser Film ist eine ungarisch-lettisch-französisch-deutsche Koproduktion und basiert auf dem Roman des ungarischen Schriftstellers Pál Zavada.
In der Begründung der Jury hieß es: »Beängstigende und wunderbar gefilmte, hypnotisierende Bilder; eine beeindruckende Regiearbeit und meisterhafte Steuerung jeder einzelnen Komponente des Filmkunsthandwerks; eine Erzählung, die über ihren geschichtlichen Zusammenhang hinausweist. Das Abbild eines Krieges, bei dem der aufmerksame Blick des Regisseurs uns erneut daran erinnert, dass wir uns zwischen Passivität und dem Übernehmen persönlicher Verantwortung entscheiden müssen.«
Ebenso erhielt der andere ungarische Beitrag »Forest – I See You Everywhere« von Bence Fliegauf einen Silbernen Bären – so in der Kategorie »Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle« für die junge Lilla Kizlinger.
Den Berlinale Co-Pro Series Pitch des European Film Market – EFM gewann das achtteilige Serienprojekt »Balaton Brigade« von Ildikó Enyedi und Gábor Krigler. Dieses DDR-Spionage-Drama erzählt die Geschichte des Leiters einer Stasi-Einheit, die den Auftrag erhält, im Sommer 1986 ostdeutsche Urlauber am Balaton zu bewachen.

OM-Gründer István Peták Foto: Facebook I. Peták

Zielgerichtete Krebstherapie – »Future Unicorn Award« geht in diesem Jahr nach Ungarn

Februar 2021 | Aus 35.000 europäischen Unternehmen wurde das ungarische Biotechnologieunternehmen »Oncompass Medicine« als Sieger des Future Unicorn Awards gekürt. Seit vier Jahren wird dieser Preis von Digitaleurope an kleine und mittlere Unternehmen vergeben, die vor besonders großen Veränderungen stehen und das Potential zu Technologieriesen haben.
»Oncompass Medicine« entwickelte eine neue Technologie, um die Bestimmung der geeigneten Therapie für Krebskranke zielgerichtet zu beschleunigen. Der Kalkulator der Firma benötigt ganze zwanzig Tausendstel einer Sekunde, um das betreffende Krankheitsbild auf 405 Tumorarten hin zu analysieren. Der Molekular-Pharmakologe und »Oncompass Medicine« Vorstandsvorsitzende István Peták hoffe, dass der Erfolg auf weitere ungarische Unternehmen aufmerksam mache und diese somit mehr internationale Möglichkeiten erhalten.

Gala zu Ungarns Sportler des Jahres 2020 mit besonderer Ehrung für die »Königin des Turnens« Ágnes Keleti

Foto: MTI / Tibor Illyés

Januar 2021 | Bereits seit 1958 werden die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler des Jahres in Ungarn gewählt. In diesem Jahr kam es dabei zu einer ganz besonderen Ehrung  –  Ágnes Keleti, die am 9. Januar ihren einhundertsten Geburtstag begehen konnte, wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Glückwünsche von prominenter Stelle.
Im leeren Zuschauerraum des Nationaltheaters in Budapest wurden die durch den  Verband der Ungarischen Sportjournalisten (MSÚSZ) gewählten Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben. Bei den Frauen ging der Titel an die Judoka Hedvig Karakas (2020 gewann sie die Europameisterschaft in Prag), bei den Männern an Dominik Szoboszlai (Neuzugang bei RB Leipzig, davor RB Salzburg – Szoboszlai wurde ebenso mit seinem Tor gegen Island, mit dem sich Ungarn für die Fußball-EM qualifizieren konnte für den »Sportlichen Moment des Jahres« gewählt), die Mannschaftswertung entschied die Fußballnationalmannschaft für sich und der »Trainer des Jahres« wurde der Coach der Fußballnationalmannschaft Marco Rossi.
Ein besonderer Moment galt wie erwähnt der »Königin des Turnens«. Ein kurzer Film zu Ágnes Keleti und den anschließenden hochkarätigen Glückwünschen können Sie hier sehen (MSÚSZ-MOB Életműdíj: Keleti Ágnes (tornász)). Ebenso die vollständige Übersicht aller Kategorien und Preisträger.

Und wer noch etwas mehr über die älteste noch lebende Olympiasiegerin erfahren möchte, empfehlen wir den Artikel der Budapester Zeitung (Download).

Ein literarischer Glücksfall: Trilogie »Siebenbürger Geschichte«

Band 1: Die Schrift in Flammen, Band 2: Verschwundene Schätze, Band 3: In Stücke gerissen

Dezember 2020 | Die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Stille und Besinnung. Dieses sich dem Ende neigende außergewöhnliche Jahr bietet die Gelegenheit, sich wieder daran zu erinnern. Und sich Zeit zu nehmen, Zeit vielleicht auch für ein monumentales Werk wie das des ungarischen Grafen Miklós Bánffy (1873 bis 1950). Kongenial übersetzt und mit kenntnisreichen Nachworten ergänzt von Andreas Oplatka, der leider in diesem Jahr verstorben ist.
Die »Siebenbürger Geschichte« (so der ungarische Originaltitel) entführt den Leser in die gesellschaftliche, politische und kulturelle Welt der ungarischen Mittel- und Oberschicht Siebenbürgens zwischen dem Herbst 1904 und dem Juli 1914.
Die drei Bände, die 1934, 1937 und 1940 in Ungarn erschienen, verzeichneten einen überwältigenden Publikumserfolg. Allerdings wurden nach 1945 Bánffy und seine literarische Leistung aus der Öffentlichkeit verbannt, sie gerieten in Vergessenheit. Erst im Jahr 1982 kam es in Budapest zu dem Entschluss, zumindest den ersten Band wieder herauszugeben. Und nach 1989 – die Trilogie wurde ab diesem Zeitpunkt neu veröffentlicht – konnte das Werk – wieder in der Gesamtfassung – an alte Erfolge anknüpfen. Um die Jahrtausendwende wurde es in mehrere Sprachen übersetzt. Oplatka nannte Bánffys Trilogie einen literarischen Glücksfall und er war davon überzeugt, dass dieses Werk auch ein Schlüssel sei, um das heutige Siebenbürgen und Ungarn zu verstehen. In diesem Sinne … Innehalten wird sich hier lohnen, auch über die Advents- und Weihnachtszeit hinaus.

Schach in der Allgemeinbildung – lernen, Regeln zu respektieren

© Tímea Jaksa / BZ

November 2020 | Die gebürtige Budapesterin Judit Polgár gilt weltweit als die beste Schachspielerin aller Zeiten. Auch nach ihrem Karriereende spielt Schach in ihrem Leben eine große Rolle. So arbeitet sie in ihrer Stiftung u.a. daran, die Ver­an­la­gung von Kindern im Schulunterricht mittels einer komplexen Methodik zu fördern. In den nationalen Grund­lehr­plan gelangte das von ihr entwickelte »Ver­an­la­gungs­för­dern­de Schach« und wird als eigenständiges Wahlfach in immer mehr ungarischen Grundschulen angeboten. Polgár: »Schach fördert ungemein die Persönlichkeitsentwicklung, es lehrt Kinder, Regeln zu akzeptieren, Niederlagen einzustecken, logisch zu denken, zu planen und zu verstehen, dass Entscheidungen Konsequenzen haben.«
Wenn Sie mehr über die herausragende Denksportlerin, über menschliche Kombinationsgabe und die Logik der künstlichen Intelligenz, über Talent und Arbeit, über Therapieeffekte des Spiels, über Schach in Zeiten von Corona aber auch darüber, was Geschäftsleute von dem Spiel lernen können, erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen den vollständigen Artikel der Budapester Zeitung.

Fünf Minuten Schweigen für die Freiheitskämpfer von Ungarn

Oktober 2020 | Storkow – eine brandenburgische Kleinstadt unweit von Berlin – im Jahre 1956: Eine kleine spontane Aktion – fünf Minuten Schweigen für die Freiheitskämpfer von Ungarn – sollte das Leben einer ganzen Abiturklasse für immer verändern. Ausgelöst durch das umlaufende Gerücht, Ungarns Fußballstar Ferenc Puskás sei unter den Opfern der Niederschlagung des Volksaufstandes.
Dietrich Garstka – einer der Schüler von damals – hat über dieses Ereignis und deren Folgen ein Buch geschrieben – »Das schweigende Klassenzimmer« – Eine wahre Geschichte über Mut, Zusammenhalt und den Kalten Krieg (siehe Abbildung 1).
Der vielfach preisgekrönte Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume verfilmte dieses Buch und schuf ein bewegendes zeithistorisches Drama. Im Zuge 30 Jahre Deutsche Einheit war dieser Film in der ZDF-Mediathek zu sehen.

Ursprünge des modernen Fußballs in Ungarn?

September 2020 | Fußball ist und bleibt die beliebteste Sportart in Ungarn. Zugegeben, Ungarn hat schon bessere Zeiten im Fußball erlebt, aber es regt sich etwas auf diesem Gebiet. Vielleicht ist es da der richtige Zeitpunkt, sich in der Historie des ungarischen Fußballs umzuschauen. Jonathan Wilson, ein mehrfach ausgezeichneter Autor, hat dazu ein Buch herausgebracht. 15 Jahre brauchte der britische Fußballautor und Journalist des Guardian, um sein akribisch recherchiertes Buch fertigzustellen. In seinem Werk geht es nicht nur um die, die eh im Rampenlicht des Weltfußballs standen, sondern auch um die Strippenzieher im Hintergrund. So widmet er sich beispielsweise Personen, die nach Budapest kamen und dort den Grundstein für taktische Innovationen legten, die folgend in die Welt gerieten. Oder natürlich der »Goldenen Elf« und der Trainerlegende Gusztáv Sebes. Man liest so manche Anekdote und erfährt z.B. was Kaffeehäuser mit Fußball zu tun haben, warum Vereinsfarben so sind wie sie sind, vieles über Ergebnisse und Statistiken und einiges Andere.

Mehr zu dem Buch lesen Sie gern hier in einer Rezension der Budapester Zeitung.

Köstliche Tradition zum ungarischen Nationalfeiertag

© MTI/ Szilárd Koszticsák

August 2020 | Wussten Sie, dass jedes Jahr zum Nationalfeiertag Ungarns die Torte des Jahres gekürt wird? Dieser mit Spannung erwartete Wettbewerb existiert seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten. Die Bäckermeister müssen bei der Konzipierung der Torten strenge Kriterien erfüllen.
2020 heißt die Siegertorte »CURIOSITAS«. Sie wurde von Kriztián Füredi, einem Konditor aus Tápiószecső (Konditorei Hisztéria), kreiert und besteht aus Haselnüssen, Mandeln, Schokolade und Quitte. Auch für eine zuckerfreie Torte gibt es seit einigen Jahren diesen Wettbewerb. Das freut nicht nur die Diabetiker, sondern auch all Jene, die auf die schlanke Linie besonders aufpassen wollen. Die Konditorei Jókenyér aus Pilisszentiván schuf mit einer Zimt-­Sauerkirschmarmelade, leichtem Kirschschaum und einer englischer Creme sowie weißer Schokolade die »Sommernachtstraum­-Torte« – den diesjährigen Preisträger in der zuckerfreien Variante. Wer also in Ungarn weilt, sollte sich den Besuch eines gemütlichen Cafés nicht entgehen lassen und dort der kulinarischen Tradition folgen. Auch wenn es sich um »Geburtstagstorten« handelt, kann man sich noch lange nach dem Nationalfeiertag mit einem Preisträgerstück verwöhnen lassen.

Bedeutende Esterházy Bibliothek – Schenkung an die ELKU

© MTI /Zsolt Czeglédi

Juli 2020 | Peter Esterházy, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert hätte, zählt zu den bedeutensten Gegen­warts­auto­ren Ungarns und konnte sich auch im deutschen Sprach­raum einer großen Popu­lari­tät erfreuen. Die umf­ang­reiche Bi­blio­thek (rund 15.000 Bände) des Ehepaars Gitta und Peter Esterházy befindet sich nun – nach einer Schen­kung – im Besitz der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen KIrche in Ungarn (ELKU).
Die Zentral­samm­lung des ELKU­ gewann in den letz­ten Jah­ren eine immer größere Repu­tation. Museum, Biblio­thek und Archiv haben einen bedeu­tenden Nutzer­kreis. Sowohl der muse­olo­gische Wert als auch die sorg­fältige philo­lo­gische Arbeit wird in in­ter­natio­nalen Fach­krei­sen sehr anerkannt.
»Er war ein Großer der europäischen Literatur, wer ihn las, bekam Flügel.« so Terézia Mora (ung. Schrif­tstel­lerin und Über­setze­rin meherer Bücher Esterházys) an­läss­lich seines Todes 2016. Über die Schenkung, den geis­tigen Wert dieses beson­deren Kultur­schatzes und die theo­lo­gischen Aspekte von Esterházy-Texten lesen Sie gern hier in einem aus­führ­lichen Artikel der Budapester Zeitung.

Körber-Preis für Europäische Wissenschaft an ungarischen Mediziner

Dünnschnitt eines Retina-Organoids/Preisträger Roska © Körber-Stiftung/Friedrun Reinhold

Juni 2020 | Der renommierte Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft geht in diesem Jahr an den ungarischen Mediziner Botond Roska, der zu den weltweit führenden Experten für die Erforschung des Sehens und der Netzhaut zählt. Der 50-jährige Ungar, der in der Schweiz forscht, hat mit seiner Arbeit die Augenheilkunde revolutioniert und sich wie die Körber Stiftung berichtet, das Ziel gesetzt, Erblindeten das Augenlicht zurückzugeben.
Die meisten Seherkrankungen gehen auf Defekte in der Netzhaut (Retina) zurück und sind häufig erblich oder altersbedingt. Roska hat mit seinen Kollegen die etwa hundert unterschiedlichen Zelltypen in der Retina aufgespürt und ihr Zusammenspiel ergründet. Dabei gelang es den Wissenschaftlern, zahlreiche Netzerkrankungen auf genetische Defekte in einzelnen Zellen zurückzuführen. In weiteren Schritten arbeitet das Team daran, diese Einsichten den Patienten zu Gute zu führen, ein echter Durchbruch konnte bereits erreicht werden. Mehr dazu bzw. der Arbeit von Botond Roska sowie seiner Vita erfahren Sie hier in der Presseerklärung der Körber Stiftung.

Einreisebeschränkungen für Deutsche aufgehoben

Juni 2020 | Die Regierung von Ungarn hat entschieden, dass sämtliche Einreisebeschränkungen die das Land im März dieses Jahres aufgrund der Corona-Pandemie verhängt hat, für deutsche Staatsbürger ab Sonntag, den 7. Juni 2020 um 8 Uhr aufgehoben werden.
Dies gab der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Samstag (6. Juni 2020) bekannt.
Ungarische Bürger, die aus Deutschland zurückkehren, brauchen sich darüber hinaus auch nicht mehr einer 14-tägigen Heimquarantäne zu unterziehen.

Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung

© Matthes & Seitz Berlin

März 2020 | Der ungarische Essayist und Literaturkritiker László F. Földényi erhält in diesem Jahr für sein Buch »Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften.« den Leipziger Buchpreis zur Euro­pä­ischen Verstän­digung. In der Jury­begrün­dung heißt es u.a.: »In einer beglückend unzeit­gemäßen Volte hat László Földényi sich der Melancholie verschrieben. Er hat sie über Jahr­zehnte in großen geistes­geschicht­lichen Studien erforscht und sie uns dabei in einer wunder­baren Para­doxie als pro­duk­tiven Zustand offen­bart, als zutiefst lebens­be­jahende Haltung.«
Tradi­tio­nell erfolgt die Ehrung am Vor­abend der Leipziger Buch­messe, auf­grund der Messe­absage wird die Preis­ver­leihung im Laufe des Jahres im Gewand­haus nach­geholt.

Boomender Tourismus treibt Investitionen an

Januar 2020 | Bereits im siebten Jahr in Folge setzt sich der Tourismusboom in Ungarn fort. Dabei entfällt auf die Hauptstadt Budapest der größte Anteil an Über­nach­tun­gen und Einkünften. Aber auch andere Regionen des Landes nehmen in der Wahr­neh­mung als mög­liches interes­santes Reise­ziel stetig zu. Die Regie­rung will der Branche zu größerem Gewicht in der ungarischen Wirtschaft verhelfen. Ziel ist es, Ungarn zur führenden Touris­mus­region Mittel­europas zu machen. Die Bereit­schaft von Inves­toren in Hotels im Land bzw. in den Touris­mus zu investieren, nimmt weiter zu – in oberen wie unteren Preissegmenten. 60 Prozent der Investoren fallen dabei auf ungarische Unternehmen, 40 Prozent auf internationale Projektentwickler und Hotelbetreiber.

Weihnachten in Ungarn – wie wird diese besondere Zeit gefeiert?

Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den ungarischen und deutschen Weihnachtstraditionen. Zu den Gemeinsamkeiten zählen so unter anderem der Glühwein auf den vielen Weihnachtsmärkten, der Nikolaus und die damit verbundene Aufregung der Kinder am 6. Dezember. Unterschiedlich sieht es dann schon in der Weihnachtsbäckerei, dem Essen am Heiligen Abend und dem Weihnachtsbaumschmuck aus. Wer mehr über die schönste Zeit des Jahres in Ungarn erfahren möchte oder wissen will, was es mit Konfektstückchen in buntem Glanzpapier auf sich hat, dem empfehlen wir diesen Artikel von Mechtchild von Knobelsdorff aus der Budapester Zeitung –

© S. Fisher

»National Book Award« für ungarischen Roman in der Kategorie Übersetzung

Ende November wurden in New York die Gewinner des »National Book Award« gekürt. Er wird seit 1950 verliehen und ist neben dem Pulitzer-Preis der reno­mmier­teste Literaturpreis der USA. In der Kategorie »Übersetzung« gewann Ottilie Mulzet mit der ins Englische übertragenen Fassung des Romans von László Krasznahorkai »Baron Wenckheim’s Homecoming«. 2018 ist das Buch des ungarischen Autors auf Deutsch unter dem Titel »Baron Wenckheims Rückkehr« bei S. Fischer erschienen. László Krasznahorkai ist 1954 in Gyula/Ungarn geboren. Er gilt als einer der inno­va­tiv­sten Schriftsteller Europas – seine Romane »Satanstango« und »Melancholie des Widerstands« sorgten weltweit für Begeisterung. Seine internationale Beachtung begann jedoch 1993 in Deutschland mit dem SWR-Bestenliste-Preis für »Melancholie des Widerstands«. Über seine Bücher sagt der Autor: »Jedes meiner Bücher soll die literarische Landkarte verschieben.«.

Publikumspreis beim Festival of Lights an ungarischen Künstler

© Festival of Lights, Ádám Kirsch (Fat Heat)

Das FESTIVAL OF LIGHTS ist eines der popu­lärsten Licht­kunst­fes­tivals der Welt. In diesem Jahr stand es unter dem Motto »Lights of Freedom«. Anlässlich des 30jährigen Mauerfalljubiläums wurde die Stadt in eine gigantische Bühne verwandelt. An den berühmten Wahrzeichen, Gebäuden und Plätzen Berlins wurden jede Menge Geschichten ausdrucksstark und bewegend erzählt. In zehn Nächten verwandelte sich die Stadt in die größte Open Air Galerie der Welt.
Eines der ältesten und renommiertesten Hotels Berlins – das Hotel de Rome – wurde zum Premierenort der FESTIVAL OF LIGHTS Street Art Challenge. 14 renommierte Street Art Künstler aus 14 Ländern brachten unter dem Motto »Free your Energy« ihre Interpretationen auf die Leinwand. Den Publikumspreis erhielt hierbei der ungarische Künstler Ádám Kirsch (Fat Heat). 1998 startete Kirsch mit Straßenkunst, heute ist er einer der bekanntesten Wandmaler und wird oft zu Festivals auf der ganzen Welt eingeladen. Die Website des Künstlers finden Sie unter: http://fatheat.hu

© European Best Destinations

Budapest zum besten Reiseziel
2019 gewählt

European Best Destinations ermittelte bereits zum 10. Mal die beliebtesten Reiseziele. Mehr als eine halbe Million Rei­sen­de haben sich beteiligt und die ungarische Hauptstadt Budapest 2019 zum besten Reiseziel Europas gekürt. Bemerkenswert zudem: Kein anderer Gewinner vergangener Jahre erhielt so viele Stimmen aus dem Ausland wie Budapest. Den zweiten Platz belegte Braga (Portugal), dritt­plat­ziert: Monte Isola (Italien).

European Best Destinations ist eine euro­pä­ische Orga­ni­sa­tion mit Sitz in Brüssel. Ziel ist, den europäischen Tourismus und die europäische Kultur zu fördern. Die Organisation arbeitet eng mit den wichtigsten Tourismusbüros des Kontinents, sowie mit dem EDEN-Netzwerk der Europäischen Kommission zusammen, und unterstützt so mehrere Millionen von Touristen bei der Auswahl des besten Reiseziels. Mehr auf der Website: www.europeanbestdestinations.com

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